Die Mandelentzündung ist eine der Krankheiten, weswegen die Deutschen mit am meisten einen Arzt aufsuchen. Oft sind ihre Folgen harmlos, denn die Krankheit klingt nach spätestens zwei Wochen wieder ab. Allerdings kann aus einer akuten auch eine chronische Mandelentzündung entstehen. Da deren Folgen durchaus ernstzunehmen sind, ist hier einer spezielle Behandlung, manchmal sogar in Form einer Operation notwendig. Daher ist es für eine schnelle Diagnose ratsam, die ersten Anzeichen für eine chronische Mandelentzündung rechtzeitig zu erkennen.
Symptome einer chronischen Mandelentzündung
Die chronische Mandelentzündung ist heimtückisch. Ihre Symptome sind nämlich weitaus schwächer ausgeprägt als bei der akuten Variante der Krankheit. So gelten hier nur leichte Schluckbeschwerden als Symptome einer chronischen Mandelentzündung. Hinzu kann Mundgeruch oder ein übler Nachgeschmack beim Essen und Trinken kommen. Es gibt auch Fälle in denen Patienten Leistungs- und Konzentrationsschwächen als Anzeichen für eine chronische Mandelentzündung angaben. Auch kann es zu einer Schwellung der Lymphknoten am Hals kommen, die jedoch keine Schmerzen mit sich bringt. Das wohl wichtigste Symptom liegt wohl in der auffälligen Anzahl der Ausbrüche von akuten Mandelentzündungen. Sollte man mehr als drei Mal im Jahr an dieser Krankheit leiden, ist eine chronische Mandelentzündung sehr wahrscheinlich.
Ursachen einer chronischen Mandelentzündung
Bei der chronischen Mandelentzündung dringen Bakterien tiefer ins Innere der Mandel ein und sorgen dort für eine Dauerinfektion. Das passiert meist während einer akuten Mandelinfektion. Die Bakterien im inneren der Mandel sorgen dafür, dass deren Oberfläche vernarbt und zerklüftet. Das wiederum hat zur Folge, dass es immer öfter zu akuten Ausbrüchen der Entzündung kommt. Eine unangenehme Ursache der chronischen Mandelentzündung kann HIV sein. Das AIDS-Virus kann ebenfalls eine immer wiederkehrende Entzündung der Mandeln auslösen. Es ist daher ratsam sich ebenfalls auf HIV überprüfen zu lassen, wenn man an dieser Krankheit leidet. Grundsätzlich sollte man aber nicht immer mit dem schlimmsten rechnen. Im Gegensatz zu HIV ist die Mandelentzündung in ihrer akuten, aber auch in ihrer chronischen Form, eine Krankheit die große Teile der Bevölkerung befällt. Wenn die Symptome auftreten ist es also wahrscheinlicher, dass es sich um eine ganz normale Mandelentzündung handelt. Es ist zu beachten, dass sowohl die chronische als auch die akute Mandelentzündung ansteckend ist. Die Krankheit überträgt sich meist durch Tröpfcheninfektion. Besonders ansteckend ist sie für Personen deren Immunsystem bereits geschwächt ist.
Behandlung der chronischen Mandelentzündung
Chronische Mandelentzündungen können Ursachen gefährlicher Folgekrankheiten, wie Herz-, Nieren- und Gelenkentzündungen oder dem rheumatischen Fieber, sein. Daher ist nach Diagnose eine angepasste Behandlung nur zu empfehlen. In den meisten Fällen hilft hier nur die Operation. Da die Mandel in ihrem erkrankten Zustand ein ständiges Infektionsrisiko darstellt, sie aber im Erwachsenenalter nicht mehr benötigt wird, ist eine Entfernung bedenkenlos und gehört zu den am meisten durch geführten Operationen der Welt. Als Alternative greifen einige Ärzte auf die Homöopathie zurück. Durch Einnahme geringster Mengen eines speziellen Gifts soll die Entzündung hier abklingen. Während einige Mediziner und Patienten auf diese Methode schwören, halten andere die Homöopathie für komplett unwirksam. Aktuell gibt es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Beleg für deren tatsächliche Wirksamkeit. Sollte also keine Besserung durch die Einnahme der Medikamente erfolgen oder gar Folgekrankheiten auf den Plan treten, ist der Gang zum Chirurgen wohl die sichere Wahl.