Feigwarzen

Warzen sind eine Viruserkrankung, die durch Kontakt- oder Schmierinfektion verbreitet wird. So ist es nicht verwunderlich, dass sie neben Füßen und Händen auch oft den Genitalbereich befallen. Der in dieser Region auftretende Warzentyp wird Feigwarzen, Feuchtwarzen oder Genitalwarzen genannt. Neben Herpes und Chlamydien sind sie eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Ist vielen die Erkrankung peinlich, so ist ihr Auftreten dennoch weiter verbreitet als viele annehmen. Die Wahrscheinlichkeit einmal im Leben an Feigwarzen im Genitalbereich wird zur Zeit mit 75 bis 80 Prozent angegeben, da die Warzen höchst ansteckend sind.

Wege der Ansteckung

In den überwiegenden Fällen werden Feigwarzen im Genitalbereich beim Geschlechtsverkehr durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen. Entsprechend der verschiedenen sexuellen Praktiken können Feigwarzen nicht nur im Genitalbereich, sondern auch in der Nähe des Afters oder aber auch im Mund- oder Rachenraum auftreten. Die Verwendung eines Kondoms kann das Risiko einer Ansteckung zwar verringern, nicht aber gänzlich ausschalten. Das liegt daran, dass die Ursache der Infektion nicht in Körperflüssigkeiten, sondern im Hautkontakt liegt. Neben der sexuellen Übertragung gab es auch Fälle in dem sich Babys bei der Geburt bei ihrer Mutter anstecken. Ob sich das Virus auch durch die Berührung verunreinigter Gegenstände oder gemeinsames Baden übertragen lässt, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Es gab jedoch bereits Fälle, bei denen eine sexuelle Ansteckung ausgeschlossen werden konnte. Es zeigt sich, dass Feigwarzen sehr ansteckend sind: Bis zu 70 Prozent der Männer, die eine sexuelle Beziehung mit einer erkrankten Frau eingingen, litten nachher ebenfalls unter den Warzen.

Behandlung von Feigwarzen

Sollte man von der lästigen Krankheit befallen sein, braucht man nicht gleich zu verzweifeln. In dreißig Prozent der Fälle verschwinden die Warzen von selbst wieder ebenso schnell wie sie gekommen sind. Feigwarzen entfernen geht heute auch nicht nur mehr auf dem chirurgischen Wege. So gibt es verschiedene Methoden der medikamentösen Behandlung von Feigwarzen. So kann die Warze verätzt werden oder das Immunsystem durch eine lokal provozierte Entzündung dazu angeregt werden, gegen die Ursache der Feigwarze, den Virus vorzugehen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Warze zu vereisen. Aufpassen sollte man bei den zahlreichen im Internet angebotenen Heilmitteln. Bei einer Vielzahl dieser Medikamente wurde eine Wirkung nie wissenschaftlich nachgewiesen. Ebenso verhält es sich mit Teebaum- und Thujaöl, wobei diese Methode der Behandlung von Feigwarzen sehr weit verbreitet ist. Sollte der medikamentöse Weg nicht wirksam sein, so muss doch der Chirurg die Feigwarzen entfernen. Zwar sind die Feigwarzen meist harmlos, jedoch neigen sie dazu sich beetartig zu vermehren. Sehr große Ansammlungen können dann ohne Behandlung aufbrechen und zu starken Blutungen führen. Das Risiko wird dadurch gesteigert, dass sich Feigwarzen nicht immer durch Schmerzen, Brennen oder Juckreiz bemerkbar machen. Besonders an uneinsehbaren Stellen, wie dem weiblichen Geburtskanal oder im After, können sie lange Zeit unbemerkt bleiben. Dadurch können sehr große Ansammlungen von Feigwarzen bilden, die miteinander verwachsen. Im Afterbereich besteht die Gefahr, dass die chirurgische Entfernung zu einer Beschädigung des Schließmuskels führt. Dabei kann es zur Inkontinenz kommen. Eine rechtzeitige Behandlung senkt dieses Risiko erheblich. Alle beschriebenen Behandlungsmethoden können aufgrund der sensiblen Körperregion schmerzhafte Nebenwirkungen entfalten. Seit 2006 befindet sich jedoch ein Impfstoff gegen Feigwarzen in der Testphase.