Die Behandlung der Mandelentzündung ist in den meisten Fällen keine andere als die bei einer normalen Erkältung. Lediglich ein paar entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel kommen hinzu. Fällt die Krankheit schwerer aus, verschreibt der Arzt schon einmal Antibiotika. Allerdings kann auch ein operativer Eingriff nötig werden. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich aus der akuten eine chronische Mandelentzündung entwickelt. Wenn hier mehrfach jährlich Antibiotika eingenommen werden muss, empfiehlt sich die Manteloperation um eine Resistenz der Keime zu verhindern. Auch wenn die geschwollenen Mandeln die Atemwege blockieren, müssen sie entfernt werden. Bei dieser Operation handelt es sich um eine der am häufigsten durchgeführten Operationen weltweit.
Welche Gründe gibt es für eine Mandeloperation?
Die eigentlich harmlose Mandelentzündung kann gefährlich werden, wenn sie entweder nicht abheilen will, sie auf körperliche Vorbeeinträchtigungen stößt oder von selbst eine bedrohliche Dimension annimmt. So kann eine akute Mandelentzündung dazu führen, dass das kleine Organ vernarbt und Bakterien tiefer eindringen können. Die Vernarbung sorgt dafür, dass die Entzündung stet von Neuem ausbricht. Die Bakterien siedeln sich im Inneren der Mandel an. Schon ist die chronische Entzündung da, die zu einem Infektionsherd wird. Sie führt dazu, dass andere Krankheiten und auch die spürbare Mandelentzündung immer wieder auf den Plan treten. Zwar ist eine Behandlung der Mandelentzündung mit Antibiotika möglich, aber eben auf Dauer keine Lösung. Ebenso verhält es sich, wenn die Mandeln bereits vergrößert sind. Eine Entzündung kann hier zur Atemnot führen, weshalb kaum ein Weg an der Operation vorbeiführt. Oft wird diese Mandeloperation bei Kindern durchgeführt, da bereits in diesem Alter eine Übergröße der Mandeln beispielsweise durch Schnarchen auffällig wird. Ist jedoch keine Entzündung vorhanden wird das Organ oft nur verkleinert anstatt es komplett zu entfernen.
Welche Risiken sind mit der Operation verbunden?
Die Zeiten in denen Ärzte eine Manteloperation bei Kindern fast schon routinemäßig durchführten, sind vorbei. Es hat sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass das Organ eine Funktion für die Bildung des Immunsystems besitzt. Daher sollte die Operation nicht vor dem sechstem Lebensjahr durchgeführt werden. Ein nachteiliger Effekt auf das Immunsystem kann in diesem Alter nicht ausgeschlossen werden. Später verlieren die Mandeln jedoch diese Funktion, weshalb eine Mandeloperation im Normalfall für Erwachsene keine Folgen hat. Zu den wahrscheinlichsten Risiken zählt die Nachblutung. Sie tritt in sechs bis fünf Prozent der Fälle auf. Je nach Intensität der Nachblutung reichen die Gegenmaßnahmen von Eismanschetten bis hin zu einer operativen Blutstillung. Wegen der Blutungsgefahr wird die Manteloperation heute kaum ambulant durchgeführt. Zur Beobachtung bleiben heute sowohl Kinder als auch Erwachsene für eine Woche im Krankenhaus. Ohne die Gefahr der Nachblutung wäre der kurze Eingriff auch ambulant möglich.
Durchführung der Operation und Nachwirkungen
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert nur zwischen zwanzig und dreißig Minuten. Dabei wird die Mantel einfach entfernt und die dabei auftretende Blutung gestillt. Das kann sowohl mit Skalpell als auch mit Laser geschehen. Bei einer Komplettentfernung sind sich die Fachleute noch nicht einig, ob der Laser oder das klassische Skalpell die bessere Wahl darstellt. Im Nachgang der Operation empfinden die Patienten oft starke Schmerzen. Diese Schmerzen strahlen auch über Ohren, Zunge und Zähne aus. Sie können bis zu zwei Wochen andauern, werden aber mit Schmerzmitteln erträglich gehalten. Beim Essen sollten harte oder säurehaltige Speisen vermieden werden. Dieses Essen könnte die Schmerzen verstärken oder gar zur Nachblutung führen.